Durch mein jüngstes Kind und die Arbeit mit Kindern mit Trisomie 21 in Wien kam ich in Kontakt mit der Rotatherapie.
Ich konnte buchstäblich sehen, was bestimmte Übungen ausmachen, wenn sie regelmäßig erfolgen.
Auch der Kontakt zum Kind wird durch das gemeinsame Yoga/Rota- Praktizieren gestärkt.
Durch meine kreative Ader und Theaterausbildung fällt mir immer etwas ein, damit es nicht eintönig wird.
Je nach Bedarf baue ich Übungen in die Arbeit mit dem Kind/dem Elternteil ein und empfehle Übungen für zuhause.
Rota-Therapie – Der EARTh Gesellschaft für Rota-Therapie
Vielleicht haben Sie schon von Reflexen gehört?
Eventuell auch von Resttreaktionen frühkindlicher Reflexe?
Durch diese Reflexe, die bereits im Mutterleib für die Entwicklung notwendig sind und nach der Geburt- je nach Reflex- nach und nach wieder zurückgehen, entwickelt sich der Säugling/Mensch.
Es kommt nicht immer zur "Integration" der Reflexe in natürliche Bewegungsabläufe. Oft bleiben manche Reaktionen des Körpers über, die eigentlich schon in einen reiferen Bewegungsablauf "umgebaut" hätten werden sollen.
Ein deutliches Beispiel hierfür ist der "Moro-Reflex".
Der Schreckreflex, bei dem der Mensch Arme und Beine nach hinten zieht, den Mund und die Augen aufreißt.
Dieser Reflex ist sofort nach der Geburt gut zu sehen. Wird er vom Körper nicht weiterentwickelt, sodass das Baby nach einem Erschrecken sich z.B. umsieht, merkt ..."ah da ist ja jemand..." und dann entspannt weiter seiner Tätigkeit, Schlaf, etc. nachgeht, so spricht man von Restreaktionen.
Die Spannung im Körper bleibt aufrecht und es erfolgt keine Entspannung.
Bei Schulkindern kann dieser Reflex gut beobachtet werden-
Kinder mit Mororeflex haben es nicht gern, wenn jemand hinter ihnen vorbeigeht. Sie sind leicht zu erschrecken und ständig angespannt.
Oft kommt noch die Restreaktion eines anderen Reflexes hinzu.
So sitzt dieses Kind mit durchgedrücktem Rücken, schlingt die Füße um die Stuhlbeine und es fällt ihm schwer, aufmerksam zu sein, sich auf seine Arbeit zu fokussieren.
Es ist in "alert"-Stellung.
Das kostet viel Energie. Energie, die das Kind eigentlich fürs Lernen braucht.
So gibt es viele Beispiele, wie man Restreaktionen erkennen kann, vor allem schon im Kleinkindalter. Wer sich damit beschäftigt, kann schon früh seinem Kind helfen, sich besser zu entwickeln.
Aber auch im Alter helfen Rotaübungen für ein besseres Körpergefühl.
Zur Entspannung können die Übungen ebenfalls beitragen.
Es braucht somit keine Auffälligkeit, um sich mit Rotaübungen etwas Gutes zu tun.
Die Übungen lassen an Yoga denken- es gibt viele Parallelen-und manchmal sind es Übungen wie das Schaukeln, die helfen, Reflexe zu integrieren.
Es geht um die Rotation in der Wirbelsäule, bei der über das Rückenmark Signale an das Gehirn weitergegeben werden. Das führt zur Nachreifung und einer Tonusregulation im Körper.
Hat ein Mensch zu wenig Tonus, sprich, er wirkt "schlaff", so kann bei ihm eine Übung zu mehr Muskeltonus verhelfen. Ohne dass es zu einer Überspannung kommt, die wieder kontraproduktiv wäre.
Bei einem anderen ist der Muskeltonus zu hoch- dort wirkt die Übung regulierend, sodass die Muskeln entspannen können.
Yogaübungen helfen
auf der seelischen Ebene:
*als Ausgleich im Alltag und zur motorischen sowie geistigen Förderung
*als Unterstützung in der Pubertät- körperlich, seelisch
auf der sozialen Ebene:
*zur Förderung der sozialen Kompetenz
*Eigenwahrnehmung- Fremdwahrnehmung
*Förderung der emotionalen Kompetenz
auf der körperlichen Ebene:
*Kräftigung, Dehnung der Muskulatur und Balance
*aufrechte Haltung
*gutes Körpergefühl
auf der geistigen Ebene:
*verbesserte Aufmerksamkeit durch Förderung der Sinne
*die Konzentration wird erleichtert
*die Ausdauer erhöht
Was erlebt mein Kind beim Yoga?
Asanas- Körperstellungen- angepasst an das Alter der Kinder, bei jungen Kindern werde diese oft in Spiele eingebaut
Pranayama- Atemübungen (je nach Alter spielerisch oder bei Jugendlichen bewusst)
Entspannung- Meditation (kurz bei jungen Kindern, max.3 Minuten, länger bei älteren Kindern und Jugendlichen)
Fantasiereisen
Massage- Geschichten erzählen mit Berührung
Je nachdem ob Yoga in eine Lerneinheit eingebettet wird, oder aber in der Gruppe stattfindet, kommen noch spielerische Elemente hinzu